Historisches

 

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1948 –1958: Schulgründung und Schulausbau

 

Die Grundschule Friedrich-von-Schiller (GS3) ist eine der ältesten Schulen Wolfsburgs. Bereits 1948 wurde die Schule in Baracken in der Nähe des heutigen Jugendhauses Ost gegründet. Die Schule hieß damals noch „Volksschule III am Bullenberg“.

 

Die Schule hatte zu Beginn 12 Lehrerinnen und Lehrer und insgesamt 17 Klassen mit insgesamt 919 Schülern. In jeder Klasse waren also durchschnittlich 54 Kinder.

Da die Schule für 17 Klassen nur 9 Klassenräume hatte, wurde ein Teil der Kinder vormittags unterrichtet und der andere Teil nachmittags.

 

 

 

 1950: Das Lehrerkollegium vor der Schulbaracke

Die Schule als Krankenhaus

 1950 konnten die Kinder der Bullenbergschule von den Herbstferien  bis Weihnachten nicht in die Schule gehen, weil in Wolfsburg viele Menschen Scharlach hatten und das Gebäude als Behelfskrankenhaus benötigt wurde.

Die Eltern und Kinder mussten immer in die Zeitung schauen, denn dort stand, welche Hausaufgaben die Kinder erledigen sollten.

 

Schulneubau

 

Bald hatte die Schule über 1000 Schüler und die Platznot war riesig. 1951 wurde der Grundstein für das neue Schulgebäude gelegt. Aber es dauerte noch bis 1953 bis alle Klassen aus der Schulbaracke in den 1.Trakt des neuen Schulhauses umziehen konnten.

Modell der Bullenbergschule und

Grundsteinlegung durch den Rektor

 

 

 

Namensgebung

Am 19.06.1953 stimmte der Rat der Stadt Wolfsburg dem Antrag der Schule zu, in Zukunft den Namen

Friedrich-von-Schiller-Schule  zu führen.

 

Wer sich für alte Fotos aus Wolfsburg interessiert, findet hier mehr:

http://home.wolfsburg.de/gseife

 

Bauaktivitäten

In den nächsten Jahren wird fleißig gebaut und bis 1957 wird der geplante Schulbau fertiggestellt.

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1958-1968: Schulerweiterung, Italienerklassen und Kurzschuljahre

 

Als im Jahre 1962 das 9.Schuljahr eingeführt wurde, war das Gebäude für die vielen Schüler schon wieder zu klein und so wurde 1963 noch ein 5.Trakt angebaut. Als 1964 die erste Schulkindergartengruppe in ihre neuen Räume zogen, war die Schule komplett.

Die räumliche Not der Nachkriegsjahre war bewältigt, aber nach wie vor herrschte Lehrermangel. Besonders fehlten Fachlehrer. Der Stundenplan musste gekürzt werden und die Klassen waren sehr groß. Viele Lehrer führten zwei Klassen als Klassenlehrer und waren dann oft für 60 – 70 Kinder zuständig.

Für die Autofahrer entstanden 1964 Parkplätze an der Straße, aber schon damals vermerkte der Rektor in der Chronik: Ausreichend für die motorisierten Kollegen, aber nicht für Besucher zur Schule. Das ist bis heute nicht anders.

Im VW-Werk arbeiteten viele italienische Gastarbeiter, die inzwischen zum Teil auch ihre Familien nachgeholt hatten. Die Kinder hatten Mühe, ohne Sprachkenntnisse dem deutschen Unterricht zu folgen. 1965 wurde an der Schillerschule eine Übergangsklasse für italienische Kinder eingerichtet. Der Unterricht erfolgte in Italienisch und Deutsch. Ein deutscher Lehrer und der italienische Lehrer Umberto Fantauzzo unterrichteten gemeinsam in der Klasse. Das Modell fand auch überregional viel Beachtung und Funk und Fernsehen berichteten.

Die Schülerzahlen wuchsen schnell und es wurden mehr Klassen und Lehrer benötigt.

                                                                                                                                                                                             

Bis 1966 war der Einschulungstermin nach den Osterferien. Durch die Einführung zweier Kurzschuljahre wurde die Einschulung auf den Termin nach den Sommerferien verschoben.

Das erste Kurzschuljahr begann Ostern 1966 und endete am 30.11.1966. Es gab zu diesem Zeitpunkt keine Entlassungen und keine Einschulungen. Schüler, die Ostern 1966 eingeschult wurden, durften nicht sitzen bleiben, weil es keinen Einschulungsjahrgang nach ihnen gab. Für Kinder mit Lernschwierigkeiten wurde deshalb Förderunterricht eingeführt.

Ab Dezember folgte bis zu den Sommerferien 1967 das zweite Kurzschuljahr. Nach den Sommerferien begann dann wieder ein ganz normales Schuljahr.

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Zirkus Renz in der Schillerschule

1968 – 1978 : Orientierungsstufe wird eingeführt

 

Die Schillerschule umfasste zu Beginn des Schuljahres 1968/69 23 Klassen und wurde von über 750 Schülern besucht. In den Klassen 6,7 und 8 saßen meist 35 Kinder. In den 1. Klassen waren sogar jeweils 39 Kinder.

Ende der 60er Jahre waren die Schülerzahlen der Innenstadtvolksschulen deutlich rückläufig, da viele Familien mit Kindern neue Wohnungen in den Stadtteilen am Stadtrand fanden. 1968 wurde die Goetheschule aufgelöst und die Einzugsbereiche der anderen Schulen wurden verändert. Das brachte auch in der Schillerschule große Unruhe.

 

rechts. Das Lehrerkollegium 1973 –

die Frauen sind deutlich in der Überzahl

 

 

Anfang der 70er Jahre wurde die Einführung der Orientierungsstufe diskutiert. Die Orientierungsstufe umfasste den 5. und 6. Jahrgang und endete mit einer Schullaufbahnempfehlung für die weiterführenden Schulen. Da an unserer Schule keine Orientierungsstufe eingerichtet wurde, hieß die Friedrich-von-Schiller-Schule ab dem Schuljahr 73/74 Grund - und Hauptschule und umfasste die Klassen 1 – 4 und 7 – 9.

Den freiwerdenden Raum füllten ab dem Schuljahr 74/75 die 3. und 4. Klassen aus Barnstorf und Nordsteimke.  Ab Beginn des Schuljahres 75/76 wird die Barntorfer Schule geschlossen und alle Kinder besuchen die Friedrich-von-Schiller-Schule.

             Entlassung einer 9.Klasse 1974

Trotz der Veränderungen in den Schuleinzugsbereichen sanken die Schülerzahlen  weiter und 1977 besuchten nur noch knapp 600 Schüler die Friedrich-von-Schiller-Schule.

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1978 – 1988: Kooperationsvertrag und „Aus“ für die Hauptschule

 

Der freie Raum fand bald neue Nutzer: Ab Januar 1980 liefen Vorbereitungen zur Einrichtung eines Sonderschulzweiges für körperbehinderte Schüler an der Friedrich-von-Schiller-Schule und bereits im August 1980 wurden 11 körperbehinderte Kinder eingeschult, die gemeinsamen Unterricht mit einer Grundschulklasse hatten.

Bereits zwei Jahre später wurde die Schule für Körperbehinderte selbstständig und erstmals gab es unter dem Dach der Friedrich-von-Schiller-Schule zwei verschiedene Schulformen. Beide Schulen planten eine enge Zusammenarbeit und schlossen deshalb bereits 1982 einen Kooperationsvertrag.

 

Bereits seit einigen Jahren zeichnete sich ein starker Schülerrückgang in der Hauptschule ab.  Die Zweizügigkeit und damit ein differenziertes Unterrichtsangebot waren bedroht. Im 40. Jahr ihres Bestehens verlor die Friedrich-von-Schiller-Schule ihre Hauptschule. Gemeinsam mit unseren Schülern wechselten auch die meisten Hauptschulkollegen an die Walschule Eichelkamp.

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1988 – 1998: Neuzugänge aus Reislingen – Südwest und Schulschließungen

 

 

Anfang der 90er Jahre begannen die Bauarbeiten in Reislingen Südwest. Es dauerte mehrere Jahre, bis die Schule dort bezugsfertig war und so besuchten die Kinder aus Reislingen Südwest bis zum Sommer 1996 die Friedrich-von-Schiller-Schule.

Nach dem Wechsel der Reislinger Schüler in die neue Schule sank die Schülerzahl der Grundschule auf 159 im Schuljahr 1996/97. Da andere Schulen durch die insgesamt rückläufigen Schülerzahlen  die gleichen Probleme hatten, wurden wieder Schulschließungen diskutiert. Die Hermann-Löns-Schule wurde aufgelöst. Ihr Einzugsbereich   wurde auf die Wohltbergschule und die Friedrich-von-Schiller-Schule verteilt.

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1998 – 2008: Veränderung, Neuorientierung und Inspektion

 

 

Die Neuordnung unseres Einzugsbereiches brachte uns zwar neue Schüler, aber die Einschulungsjahrgänge wurden in ganz Wolfburg von Jahr zu Jahr schwächer. Durch die wachsende Zahl von Angebotsschulen mit stadtweitem Einzugsbereich wuchs die Konkurrenz unter den Schulen spürbar.

In der Schule führte dieser Prozess zu einer Neuorientierung. Die eigenen Arbeitsschwerpunkte wurden deutlicher herausgearbeitet und die Darstellung der schulischen Arbeit auch nach außen gewann zunehmend an Bedeutung. Die Öffnung der Schule nach außen durch Veranstaltungen, Kooperationen, die Nutzung außerschulischer Lernorte und die regelmäßige Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben sind Ausdruck dieser Öffnung.

Ein gutes Ergebnis bei der Schulinspektion im Januar 2008 bestätigte uns, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg waren und das hat uns zusätzlich motiviert.

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2008 – 2018: Veränderung für die Zukunft

 

Im Herbst 2008 hat die Friedrich-von-Schiller-Schule erfolgreich den Antrag auf Einrichtung einer Offenen Ganztagsgrundschule gestellt. Seit Schuljahresbeginn haben Eltern nun auch die Möglichkeit, ihre Kinder an bis zu 5 Tagen in der Woche ganztägig in der Schule betreuen zu lassen. Über die Hälfte unserer Schüler wurden für die Ganztagsschule angemeldet. Die große Zustimmung macht deutlich, dass die Offene Ganztagsschule  ein attraktives schulisches Angebot ist.

Auch in Zukunft wollen wir unsere traditionsreiche Schule durch die nötigen Veränderungen an die Bedürfnisse der Kinder und Eltern anpassen und so ihren Bestand noch lange sichern.

 

 

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Grundschule Friedrich-von-Schiller, Walter-Flex-Weg 8, 38446 Wolfsburg, erstellt am 11.01.2010, Änderung vorbehalten