Ganztagskonzept |
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1. Vorbemerkung Die Lebenssituation vieler
unserer Schüler hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In der
Innenstadt wohnen viele allein erziehende Elternteile, die auf eine
verlässliche ganztägige Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind. Hinzu kommen
viele Kinder aus Familien mit einem Migrations-hintergrund. Auch wenn beide
Elternteile beruftätig sind, benötigen sie eine ganztägige Betreuung ihres
Kindes. Hortplätze stehen nicht immer ausreichend zur Verfügung oder stellen
für manche Familien auch eine finanzielle Belastung dar. Mit der Einführung der
Ganztagsschule möchte das Kollegium der Friedrich-von-Schiller-Schule (GS3)
den Lebensraum Schule erweitern und für die Schülerinnen und Schüler
umfangreiche Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten anbieten. Die gemeinsame Zeit
über den Schulvormittag hinaus soll genutzt werden für gemeineinsame
Mahlzeiten, beaufsichtigte Hausaufgabenerledigung, pädagogisch sinnvolle
Freizeitangebote und erweiterte Möglichkeiten zu sozialem Lernen. Als Träger
bringt die Stadtkirchengemeinde die Kompetenzen aus der bisherigen Hortarbeit
in das Konzept der Ganztagsschule mit ein. 2. Ziele der
Ganztagsschule 2.1 Familiengerechtes
Angebot Die verlässliche
Grundschule sollte Eltern die Berufstätigkeit erleichtern. Der zeitliche
Rahmen der Verlässlichen Grundschule ist jedoch für viele Eltern nicht
ausreichend. Das Angebot einer Ganztagsschule kommt den Bedürfnissen der
Familien stärker entgegen und entlastet durch Hausaufgabenbetreuung und
Förderangebote Familien, die aus zeitlichen oder anderen Gründen mit diesen
Aufgaben überfordert sind. 2.2 Stärkung der
Sozialkompetenz Durch den erweiterten
Zeitrahmen der Ganztagsschule bieten sich auch vermehrt Gelegenheiten zu
sozialem Lernen. Die Kinder verbringen ihre Schulzeit nicht nur im
Vormittagsunterricht des Klassenverbandes sondern treffen am Nachmittag bei
unterschiedlichen Freizeitangeboten in unterschiedlichen Gruppierungen
zusammen. Vielfältige Kontaktmöglichkeiten fördern die Akzeptanz anderer Kinder und erleichtern die Kontaktaufnahme. Gleichzeitig erfordern offenere Angebote in besonderem Maße die Einhaltung von Regeln und die Bereitschaft im Konfliktfall nach einer adäquaten Lösung zu suchen.
2.3 Verbesserung der
Lernmöglichkeiten Viele Kinder haben im
Elternhaus aus unterschiedlichen Gründen nicht so viel Unterstützung bei den
Hausaufgaben wie sie benötigen. Hier bieten betreute Hausaufgabenzeiten und
individuelle Unterstützungsangebote die Möglichkeit alle Kinder in ihrer
Lernentwicklung angemessen zu unterstützen und so ihren Schulerfolg dauerhaft
zu unterstützen. 2.4
Hausaufgabenbetreuung Hausaufgaben sind ein wichtiger Bestandteil des schulischen
Lernens und sie müssen deshalb auch im Rahmen der Ganztagsschule ihren festen
Platz haben. Die Zeit in der Familie sollte in der Regel frei von
Hausaufgaben sein. Hausaufgaben vertiefen und festigen den Unterrichtsstoff
und geben vielfältige Möglichkeiten zu selbstständigem und eigenverantwortlichem
Lernen. Die Hausaufgaben sollen im
Anschluss an die Mittagspause erledigt werden, um ein konzentriertes Arbeiten
der Kinder zu gewährleisten. Die Hausaufgabenzeit ist für alle Kinder
verbindlich, damit die Arbeitsruhe im Schulgebäude gewährleistet werden kann. Die Erledigung der
Hausaufgaben wird beaufsichtigt. Bei Bedarf erhalten Kinder individuelle
Hilfe oder Unterstützung. 2.5 Förderung der
Integration Im Einzugsbereich der
Friedrich-von-Schiller-Schule leben viele Familien mit Migrationshintergrund. Im Nachmittagsangebot bieten sich viele
Möglichkeiten, die Besonderheiten anderer Kulturen mit einzubeziehen, z.B.
auch durch Einbeziehung der Lehrer für den herkunftssprachlichen Unterricht
oder das Islam. Kulturzentrum. Gleichzeitig bietet das Nachmittagsangebot für
Kinder mit Migrationshintergrund zusätzlichen Raum zur Erweiterung ihrer
Sprachkompetenz. Hier sollten auch die Angebote des Ausländerreferates mit
eingebunden werden. 2.6 Anbindung des
herkunftssprachlichen Unterrichts an die Schule Die Friedrich-von-Schiller-Schule
wird inzwischen von einer größeren Zahl muslimischer Schülerinnen und Schüler
besucht. Ein Teil dieser Kinder besucht zweimal in der Woche nachmittags den
Unterricht in Hocharabisch oder Albanisch. Eine Einbettung dieses
Angebotes in den zeitlichen Rahmen des Ganztagsangebotes fördert ebenfalls
die Integration. 2.7 Zugang zu
kulturellen Angeboten Ein Teil unserer Schüler
lernt durch das Elternhaus kaum kulturelle Angebote kennen. Durch den Besuch
außerschulischer Lernorte wie Phaeno, Planetarium, Kunstmuseum oder
Stadtbücherei aber auch durch die Kooperation mit der Musikschule kann hier
ein Ausgleich geschaffen werden. Verschiedene
religionspädagogische Angebote komplettieren die Palette kultureller
Aktivitäten. Dies dient der ganzheitlichen Entwicklung des Kindes. 2.8 Anregungen für eine
abwechselungsreiche Freizeitgestaltung Viele Kinder wissen mit
ihrer Zeit nicht viel anzufangen und langweilen sich schnell. Sie verbringen
viel Zeit allein vor dem Computer und sehen z. T. mehrere Stunden Fernsehen
pro Tag. Ohne PC und Fernsehen haben sie oft keine Idee, was sie mit ihrer
Zeit anfangen könnten. Strukturierte Angebote aus den Bereichen Musik, Kunst,
Werken, Sport und Naturwissenschaften können die Erfahrungen der Kinder erweitern.
Sie können Neugier, Interesse und Eigentätigkeit entwickeln und so zu einem
differenzierten Freizeitverhalten oder einem Hobby kommen. 2.9
„Gesundheitsförderung“ Eine zunehmende Anzahl von
Kindern hat heute keinen geregelten Tagesablauf. Eine Balance zwischen
Bewegungs-, Ruhe- und Arbeitsphasen oder ein regelmäßiges Mittagessen sind
nicht für alle Kinder eine Selbstverständlichkeit. Die Stadt
Wolfsburg sorgt durch entsprechende Vorgaben an den Caterer dafür, dass die
Mittagsmahlzeit den Ernährungsbedürfnissen der Kinder entspricht. Eine Rhythmisierung des
Tagesablaufes mit einem gemeinsamen Mittagessen, angemessene Ruhephasen und
ausreichenden Bewegungsangeboten wäre für die Kinder ein sinnvolles Angebot
im Sinne der Gesundheitsförderung. 2.10 Erweiterung der
Natur- und Umwelterfahrungen Obwohl in unserem
Schuleinzugsbereich die meisten Wohnungen recht naturnah liegen, gibt es eine
zunehmende Zahl von Kindern, die mit ihren Familien die natürliche Umgebung
nicht oder nur wenig nutzen. Bedingt durch die günstige
Lage der Schule haben wir schon immer Unterrichtsgänge ins Hasselbachtal, in
den Stadtwald oder zur Naturerkundungsstation in unseren Schulalltag
eingeplant. Im Rahmen der
Ganztagsschule könnten diese Naturerfahrungen noch durch Spielangebote aber
auch durch Angebote im Bereich Kunst oder Sport erweitert werden. Ziel sollte sein, dass der
Aufenthalt in der Natur zu einem normalen Bestandteil des Freizeitverhaltens
wird. Anknüpfung an den
Waldkindergarten
Planungsraster
Ganztagsschule
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Grundschule
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17.12.09, Änderungen vorbehalten